04 Mai Mi., 10.05., 19.30 Uhr: Vortrag „Der Herero- und Namakrieg“ von Susanne Kuss
Der Herero- und Namakrieg (1904-07) war einer der gewalttätigsten Kriege in der deutschen Kolonialzeit. Die Bundesregierung hat diesen Krieg 2015 zwar als Genozid anerkannt, doch ein Abkommen mit den Herero und Nama ist bis heute nicht geschlossen worden. In dem im März 2023 erschienenen Film „Der Vermessene Mensch“ ist dieser Krieg erstmals in dem Format eines Spielfilms abgebildet worden.
In dem Vortrag soll zunächst der Ablauf des Genozids dargestellt werden und verschiedene Instrumente zur Vernichtung der Herero und Nama, wie der Schieß- oder Vernichtungsbefehl oder die Einrichtung der Konzentrationslager analysiert werden. In einem nächsten Schritt soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern es eine Verbindung oder gar eine Kontinuität zwischen dem Herero- und Nama-Krieg und dem Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten 1939/41 gegeben hat. Auf einer dritten Ebene soll schließlich dargelegt werden, in welcher Form in Namibia und in Deutschland aktuell an diesen Krieg erinnert wird.
Zur Referentin:
Studium der Geschichte, Philosophie und Politik in Freiburg und Berlin; Promotion in Freiburg zum Thema „China und der Völkerbund“, Habilitation in Bern über „Kolonialkriege“ (China, Namibia, Tansania), die Arbeit hat den Übersetzungspreis erhalten und ist bei HarvardUP erschienen, Vertretungsprofessuren in Bern und an der Pädagogischen Hochschule in FR, aktuell Privatdozentin am Historischen Seminar, Leitung des Teilprojektes „Deutsch-namibische Geschichte in außercurricularen Unterrichtsmaterialien“ als Teil der Namibia-Initiative von BaWü.
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