15 Jun Mi., 14.06., 19.30 Uhr, KinOLaden: Vortrag „Der Mythos Paul von Lettow-Vorbeck“, von Roland Röder
„Der Mythos Paul von Lettow-Vorbeck Vom Kaiser geehrt, vom Führer geliebt – Ein Beitrag zur deutschen Kolonialgeschichte“ – Vortrag von Roland Röder (Aktion 3. Welt Saar e. V.)
Heute wie damals werden Helden gebraucht, vor allen Dingen unbesiegbare Helden. Da wird auch schon mal die Geschichte zurechtgestutzt und unbequeme Fakten fallen unter den Tisch. Der in Saarlouis geborene deutsche Kolonialmilitär Paul von Lettow-Vorbeck (1870 – 1964) ist ein solcher Held: Auf einer Tafel an seinem Geburtshaus in der Saarlouiser Innenstadt wird er als unbesiegt gelobt. Dass er 1904 an der Ermordung von 60.000 Hereros in Deutsch-Südwest-Afrika (heute Namibia) beteiligt war und den Nazis später als gern gesehener Redner diente, fällt dabei unter den Tisch. Lettow-Vorbeck ist immer noch Ehrenbürger von Saarlouis. Ein Gedenken an seine Opfer findet bis heute in Deutschland nicht statt.
Eine kritische Auseinandersetzung zum Mythos „Vorbeck“ wird der Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar Roland Röder im KinOLaden darbieten. Darüber hinaus wird es einen (kurzen) Einblick in Bezug auf die Verbindung Vorbecks nach Oldenburg seitens Werkstattfilmes geben. Dies ist eine Vorschau auf die Ausstellung bei Werkstattfilm zu Kolonialen Spuren in Oldenburg.
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